Vorwort

Neugeborene und Säuglinge

Gesundheitsprobleme bei Kindern nach dem Säuglingsalter

Behinderung, Erziehung, Förderung, Rehabilitation und ärztliches Handeln

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Neugeborene und Säuglinge

Verdacht auf Leukämie und bösartige Erkrankungen

Lymphknotenschwellungen

Sie führen häufig zur Ärztin / zum Arzt, finden sich im Halsbereich und sind meist harmlos. Es bewährt sich der Rat zuzuwarten, da es sich oft um eine Infektionsfolge handelt. Manchmal entstehen derbe Lymphknoten oberhalb des Schlüsselbeins oder sie werden auffallend groß, dann erfolgt Diagnostik (Ausschluss Leukämie, Epstein-Barr-Infektion, Katzenkratzkrankheit, Zytomegalie).

Milzvergrößerung

Sie ist häufiges Ergebnis einer Ultraschalluntersuchung; eine sehr große Differenzialdiagnose wird möglich, die Vergrößerung der Milz ist meistens eine kurzfristige Infektfolge.

Kleine Hautblutungen (Petechien)

Petechien kommen harmlos vor bei heftigem Erbrechen, nach starkem Saugen an der Haut (Knutschfleck) oder Pressen. Diffuse Petechien entstehen nicht selten nach einem Virusinfekt mit Thrombozytenabfall. Begleitend können Nasenbluten oder blutige Durchfälle hinzukommen. Das Phänomen verliert sich meist spontan. Eine stationäre Abklärung kann sinnvoll werden. Petechiale Blutungen können erstes und ominöses Zeichen einer Meningokokkensepsis sein (Finger und Zehen) und kommen bei Leukämien vor.

Tumorkrankheiten bei Säuglingen

Neugeborene und Säuglinge können an Tumoren erkranken, die ersten klinischen Zeichen sind meist unspezifisch. Gerade Hirntumore werden häufig lange übersehen.

Leukämien sind die häufigsten Tumoren im ersten Lebensjahr: Müdigkeit, Gewichtsabnahme, Schmerzen (Knochen), Lymphknoten, große Milz. Erster Schritt ist eine Laboruntersuchung mit großem Blutbild, zweiter Schritt eine Knochenmarkspunktion in einem Zentrum.

Hirntumore sind die zweithäufigsten Tumorformen bei Kleinkindern: Mögliche Symptome sind Gedeihstörung, Entwicklungsauffälligkeit, Schielen, Krampfanfälle, Erbrechen, Hautveränderungen. Das diagnoseweisende MRT benötigt bei Kleinkindern eine Narkose, ein EEG kann nur rindennahe, größere Veränderungen erkennen und bleibt unsicher.

Neuroblastome sind die Nummer 3, es können neurologische Besonderheiten mit Bewegungsstörung entstehen je nach Lokalisation mit ganz unterschiedlicher Symptomatik. In 95 % findet sich eine erhöhte Vanillinmandelsäure (im Urin): Ultraschall und MRT erfolgen bestenfalls gleich in einem Zentrum.

Wilmstumoren werden meist als sichtbare Vorwölbung im Bauch auffällig oder bei der Abklärung von unklaren Bauchschmerzen gefunden.

Das Retinoblastom (Netzhauttumor) verursacht einen auffällig hellen Pupillenreflex im Auge, im Verlauf Sehminderung oder Schielen. Manchmal ist der helle Pupillenreflex auf Fotos gut sichtbar. Wichtig ist die Anamnese bezüglich Retinoblastom bei Vorfahren. In fast 50 % finden sich Angehörige mit analoger Erkrankung.

Leberkrebs macht Leberschwellung, Oberbauchbeschwerden und Gelbsucht: Lassen Sie einen Ultraschall durchführen bei unklaren Bauchschmerzen.

Knochen-, Weichteil- und Keimzelltumore gibt es auch. Unklare Schmerzen, Schwellungen und Hormonstörungen können Hinweise sein.

Notwendig ist die Disziplin, zahlreiche elterliche oder ärztliche Fehlalarme zu ertragen und anhaltend genau die Hinweise zu prüfen.