Vorwort

Neugeborene und Säuglinge

Gesundheitsprobleme bei Kindern nach dem Säuglingsalter

Behinderung, Erziehung, Förderung, Rehabilitation und ärztliches Handeln

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Neugeborene und Säuglinge

Unfälle und Krankheiten durch äußere Einflüsse bei Neugeborenen und Säuglingen

Verkehrsunfälle

Für Neugeborene und junge Säuglinge gibt es bislang keine sehr guten Rückhaltesysteme im Auto. Etliche Säuglinge und Kleinkinder wollen auf keinen Fall angeschnallt sein und setzen sich durch. Vermehrt werden Säuglinge und Kleinkinder in Fahrradanhängern transportiert, das ist sicherer als auf dem Gepäckträger eines Rads, aber nicht ganz sicher. Moderne Lastenräder können die Sicherheit weiter erhöhen, sind jedoch schnell unterwegs.

Ertrinkungsunfälle

Hauptort für Ertrinkungsunfälle ist die häusliche Badewanne und es reicht eine Handbreit Wasser. Kleine Bootstouren im sicheren Ruderboot können dramatisch misslingen, der Gartenteich wird für Krabbelkinder zur Falle. Es lohnt sich gerade auch für Großeltern, vor dem Besuch des Enkels die Wasserflächen durchzugehen und zu sichern.

Verbrennungen

Meist ist es Tee oder Kaffee, seltener der Ofen oder die Herdplatte, oft Kerzen oder Wunderkerzen. Es gilt, 30 Minuten unter fließendem Leitungswasser zu kühlen, Schmerztherapie mit Zäpfchen oder Saft. Bei mehr als 10 % Verbrennung der Hautoberfläche ist die Klinik aufzusuchen, bei großer Fläche Notärztin rufen.

Stromunfälle

Bei einem Stromschlag mit 220 V Wechselstrom soll das Kind in die Klinik und zumindest ein EKG erhalten.

Säugling mit Schädelprellung

Kind fällt vom Wickeltisch, vom Bett, aus der Trage, vom Arm usw. Falls es schreit, nicht bewusstlos ist oder wird, weiterhin gut trinkt und sich verhält wie sonst, kann man es beobachten und zuwarten. Merksatz: essen – lachen – spielen. Bleibt das Kind benommen, anhaltend blass, entwickelt sich eine große Schwellung oder trinkt es nicht mehr, dann sofort in die Klinik. Wird es oder bleibt es bewusstlos, ruft man den Notarzt. Schuldig werden alle Eltern und Unfälle und Fehler sind leider unvermeidlich.

Höhenkrankheit

Sport mit Säuglingen in großer Höhe ist nicht empfehlenswert. Kinder unter sechs Monaten sollen nicht auf über 3000 m gebracht werden. Es kann sich ein Lungenödem entwickeln, außerdem ereignet sich häufiger ein plötzlicher Kindstod. Bereits ab 1500 m kann bei empfindlichen „Herzkindern“ die Höhenkrankheit beginnen. Zwischen 2500 und 3500 m kann die Höhenkrankheit schwer verlaufen, auch beim gesunden Säugling. Das Kind zeigt ungewohnte Unruhe, Schlafstörung, Wesensänderung, Erbrechen, eine auffällig periodische Atmung, Blässe und Husten. Frühgeborene und Kinder mit Trisomie (z. B. Down-Syndrom) sind besonders empfindlich. Häufig denkt man an einen Virusinfekt; es gilt jedoch, die Höhe zu verlassen, eventuell Sauerstoff, Acetazolamid oder Cortison (Medikamente gegen einen Hirndruck oder eine Hirnschwellung). Die Häufigkeit der Krankheit wird unterschätzt.

Säugling mit Erfrierungen oder Frostbeulen

Gesicht besser nicht eincremen im Winter, bevor man ins Freie geht. Die Wärmeleitfähigkeit wird durch Salben eher verbessert und das Hautareal wird besonders kalt. Nase und Wangen werden erst blass, dann rot und hart (Frostbeule). 30 % der Wärmeverluste beim Säugling ereignen sich über den Kopf, deshalb Ohren und Nase prüfen. Schwere Erfrierungen im Tragetuch ohne rechtzeitige Signale durch das Kind sind möglich (Beine!). Kind ganz unter die eigene Jacke nehmen und die Temperatur der Beine kontrollieren. Erfrierungen bei jungen Kindern sind auch ohne Frost bei windigem Regenwetter möglich.

Bis 35 °C Kerntemperatur gilt als leichte Unterkühlung, bis 32 °C als milde Hypothermie, bis 29 °C als mittelschwere, ab 28 °C als schwere Hypothermie mit akuter Lebensgefahr.

Überhitzung

Überhitzung entsteht meist im Auto bei Stau: Kind ausziehen und öfters kalt abwaschen (Verdunstungskälte nutzen). Sie sollten im Sommer Wasserflaschen im Auto haben. Auch in Dachwohnungen sind gefährliche Überhitzungen möglich.

Fremdkörper

Fremdkörper werden teils unbemerkt in die Nase gesteckt, es folgt einseitiger Schnupfen und eitriger Geruch, manchmal wird eine OP nötig. Werden Gegenstände ins Ohr gesteckt, sind sie manchmal besser erkennbar und das Bergen ist leichter, allerdings schwer bei kleinen Kugeln. Manchmal werden kleine Fremdkörper eingeatmet und können Bronchien verlegen, dann entsteht initial heftiger Husten, im Verlauf eine fast symptomarme Phase, dann eine Belüftungsstörung oder Lungenentzündung (endoskopische Entfernung).